Wow, was
es für Frauen alles gibt!
Workshops
zu weiblicher Ejakulation, vaginale Landkarten zeichnen, vaginale Erkundungssessions,
das vaginale Malbuch, das vaginale Fotobuch - und sogar eine Ausstellung
der zarten Liebesblüten mit dem Titel "Vulvarama" auf dem
kürzlichen Liebeskunst-Festival.
Wo ich auch
hinschaue: Das Schätzkästlein der Liebe wird liebevoll umsorgt,
geheilt, gestärkt. Eine wichtige Arbeit, die ich mit Freude und Bewunderung
sehe. Jedoch kommt auch ein bisschen Neid auf. Gibt es Vergleichbares
auch für uns Kerle?
"Schwanzdressur"
sah ich auf dem Programm.
Hm...
Klingt irgendwie
nicht nach Genuß. Wieso muss der Schwanz dressiert werden? Ah, ich
verstehe: Der teuflisch-lüsterne Wonnen-Wurm schlängelt sich
aus seiner engen, dunklen Hosen-Höhle, richtet sich zur vollen Größe
auf, um dass zarte rosa Heidenröslein mit brachialer Kraft zu bedrängen!
Dabei ist
er eigentlich ein ganz Lieber, wenn man ihn näher kennt. Weich und
anschmiegsam. Ein bisschen schüchtern und unter Leistungsdruck leidend,
weil er die monströsen Dampfhammer-Dödel aus dem Internet sieht
(während viel zu heftig an ihm herum gerieben wird).
Öffentlich
ist er geächtet. Nur in schlapper Form darf er in den normalen Medien
zu sehen sein. In privaten Situationen aber schätzen Frauen es sehr,
wenn der Hosenteufel sich vollumfänglich entfaltet und länger
als drei Minuten in dieser Form zur Verfügung steht.
Viele Frauen
haben Sympathie für den Schwanz und den daran hängenden Mann.
Sie bilden sich weiter. So war ich einmal Übungs-Objekt bei einem
Lingam-Massage-Workshop (Lingam = Schwanz auf indisch). Ich
liege da so auf dem Rücken, nackt.
Zwischen
meinen Beinen kniet die Lernende (auch nackt) mit einem Anleitungsheft,
das 27 Positionen umfasst. Die Workshopleiterin geht herum und prüft,
ob der "Entsafter" (so heißt eine Übung) richtig
ausgeführt wird.
Die Erotik ist ungefähr so prall wie beim Lehrgang
"Finanzbuchhaltung für Kleingewerbetreibende", aber die
Sache macht trotzdem Freude.
Ein bisschen
was tut sich also schon, aber es könnte mehr sein. Wo bleiben Angebote
für Männer wie:
- "Die
Palme sensibel schütteln - den Griff des Todes vermeiden"
- "Zeichne
deine Sahneschleuder - liebe die Latte deines Lebens" (mit Ausstellung
der Bilder)
- "Schwanz-O-Rama:
Erblicke die Fülle der männlichen Schönheit" (live
Angucken).
Die Frage
ist bloß, ob Männer da mitmachen würden, da sie doch vor
allem die Frauen und deren Beglückung im Kopf haben...
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